Biografie

Die in Chartres (Frankreich) geborene Harfenistin Claire Augier de Lajallet begann ihre musikalische Ausbildung zunächst am Klavier, bevor sie im Alter von acht Jahren zur Harfe wechselte. Ihren ersten Harfenunterricht erhielt sie bei Nathalie Weber am Conservatoire de Chartres. Anschließend vertiefte sie ihre Ausbildung bei verschiedenen renommierten Harfenistinnen in Frankreich – darunter Catherine de Preissac, Aurélie Saraf, Florence Bourdon und Marie-Pierre Langlamet – sowie in Kanada bei Heidi Krutzen, Elizabeth Volpé-Blight und Caroline Lizotte.

Von September 2014 bis Juli 2017 studierte sie bei Prof. Andreas Mildner an der Hochschule für Musik Würzburg. Im Anschluss daran setzte sie ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Cristina Bianchi fort und schloss dieses 2019 mit dem künstlerischen Master erfolgreich ab.

Im September 2015 war sie Finalistin beim internationalen Wettbewerb «Suoni d'Arpa» in Saluzzo, Italien. Von 2018 bis 2021 war sie Stipendiatin bei Live Music Now München e.V., im Rahmen dessen sie in zahlreichen Solokonzerten Menschen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Justizvollzugsanstalten mit ihrer Musik erreichte – Orte, an denen Live-Musik sonst kaum erlebbar ist.

Orchestererfahrungen sammelt Claire Augier de Lajallet in verschiedene Orchester, wo sie regelmäßig als Aushilfe bei dem Prague Royal Philharmonic Orchestra, der Nürnberger Staatsphilharmonie, dem Würth Philharmoniker, dem Nürnberger Symphoniker, dem Münchner Philharmoniker, der Rheinland-Pfalz Philharmonie, dem Opéra National de Lorraine, dem Philharmonisches Orchester Freiburg, dem Philharmonischen Orchester Würzburg, den Jenaer Philharmonikern, dem Orchester Jakobsplatz München, dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt, dem Münchner Bach-Orchester, dem Münchner Symphonikern, der Vogtland-Philharmonie, dem SinfonieOrchester Villingen-Schwenningen engagiert wird.

Claire Augier de Lajallet ist eine vielseitige Harfenistin, die sowohl in der Kammermusik als auch als Solistin große Begeisterung zeigt. Sie spielt regelmäßig im Duett mit Flöte, etwa im Duo des Embruns zusammen mit der Flötistin Déborah Broggia. Darüber hinaus hat sie mit dem Tenor Thomas Kiechle zusammengearbeitet und 2022 das Duo La Mer mit der Pianistin Fruzsina Lugosi gegründet. Derzeit arbeitet sie an einem Orgel-Harfen-Duo mit dem Organisten Gilles Oltz – gemeinsam haben sie im August 2024 beim Festival "Strasorgues" musiziert.

Claire Augier de Lajallet hat eine besondere Leidenschaft für zeitgenössische Musik. 2017 nahm sie an der Uraufführung von Wilfried Hillers "Hoffnung" teil, gemeinsam mit Arabella Steinbacher und dem Monteverdi Chor Würzburg. Zuletzt arbeitete sie mit dem Komponisten Peter Schneider zusammen, mit dem sie und das Ensemble Biblische Lieder eine Weihnachts-CD aufnahmen. Ihre neue CD "Wohlan, Tage kommen" ist derzeit erhältlich. 2025 wird sie mit Peter Tilling und seinem Ensemble risonanze erranti zusammenarbeiten und im Sommer 2025 mit dem Ensemble Flashback von Alexander Vert in Südfrankreich auftreten.

Im Juni 2023 erschien ihre Solo-CD "Memories" unter dem Label Klarthe, unterstützt durch ein GVL-Neustart Kultur Stipendium. Das Album behandelt Themen der Natur und des kulturellen Erbes und führt den Hörer von den Wäldern des Mittleren Ostens bis zu den Kanadischen Wäldern. Es enthält Werke von Corentin Boissier, Ami Maayani, Ludovico Einaudi, Marius Flothuis, Louise Charpentier, Giovanni Caramiello und ein Auftragswerk von der kanadischen Komponistin Eileen Padgett. Die Kritiken in der Presse waren ausgezeichnet.

Claire Augier de Lajallet schätzt die Kreativität und die Verbindung von Musik mit anderen Kunstformen. So trat sie bereits mehrfach bei der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst auf und musizierte bei einer Vernissage der Malerin Julia Kolev. Im November 2019 spielte sie zusammen mit der Flötistin Martina Silvester und Musikern des Münchener Bach-Orchesters impressionistische Musik im Rahmen der Ausstellung "Kanada und der Impressionismus". In Zusammenarbeit mit dem Tenor Thomas Kiechle entstand das Projekt "Die Harfenistin und der Tenor: Eine glückliche Hochzeit?", in dem sie eine musikalische Weltreise als Paar darstellten.

Immer auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen, begab sich die Harfenistin in die Welt der barocken Musik. Seit Juni 2018 besucht sie regelmäßig Meisterkurse der dreireihigen italienischen barocken Harfe bei Chiara Granata in Mailand. 2019 nahm sie an der akademischen Zusatzausbildung "Musica Antica" in Urbino teil und von 2019 bis 2021 studierte sie barocke Harfe bei Nanja Breedijk am Conservatoire de Versailles in Frankreich. Seit 2021 setzt sie ihr Studium bei Tanja Vogrin am Josef Fux Konservatorium in Graz fort, und 2023 studierte sie bei Flora Papadopoulos an der Schola Cantorum in Basel.

Claire Augier de Lajallet unterrichtet seit mehreren Jahren Harfe an verschiedenen Musikschulen, darunter die Musikschule in Murnau am Staffelsee (2018-2019), die Jugend Musikschule Gräfelfing (2018-2019), die Simon Mayr Musikschule Ingolstadt (2019-2020), die Musikschule Oberhaching (2019-2022) und das Freie Musikzentrum München (2020-2021). Sie war zudem Lehrkraft bei der französischen Orchesterakademie für Kinder "Les petites mains symphoniques". Aktuell unterrichtet sie privat in ihrem Musikstudio in München-Sendling und an den Musikschulen in Bruchsal und Achern-Oberkirch.

Es ist Claire ein großes Anliegen, die Musik zu den Menschen zu bringen, die nicht mehr in der Lage sind, Konzerte zu besuchen. Ihr Engagement in diesem Bereich begann mit dem Verein Live Music Now!, und sie spielt nun regelmäßig jeden Dienstag auf der Palliativstation des Krankenhauses Barmherzige Brüder München.